Medien-ABC

Wie in jeder Branche gibt es auch bei uns zahlreiche Fachbegriffe, mit denen wir täglich zu tun haben. Für uns normaler Sprachgebrauch – für die meisten unserer Kunden jedoch eher Fremdwörter oder sogar Kauderwelsch, mit denen sie teilweise konfrontiert werden. Stöbern Sie doch einfach in unserem Medien-ABC, damit wir uns beim nächsten Zusammentreffen noch besser verstehen!

Unsere kreative Welt besser verstehen …

AIDA-Formel

Eine Formel der großen Kreuzfahrtschiffe? Nicht so ganz ;) Es handelt sich um ein Prinzip aus dem Bereich des Marketings, das den Kaufentscheidungsprozess darstellt.

Attention – Interest – Desire – Action

Auflage

Ein schönes weiches Polster für die Gartenliege? Nicht wirklich! ;) Unter einer Auflage verstehen wir die Gesamtheit aller Druckexemplare.

Alphabet

Die Entwicklung unseres Alphabetes entstand aus den 22 Zeichen des phönizischen Alphabetes, bei dem die Buchstaben in Lautzeichen umgewandelt wurden. Somit konnten durch Buchstabenkombinationen sämtliche Wörter (in Schrift und Klang)  beschrieben werden.

Ausschießen

Wir sind gegen Gewalt! Deswegen gehen wir es im Druck friedlicher an: Das Ausschießen bezeichnet die Anordnung von Seiten auf einer Druckform.

Barrierefreiheit

Oftmals denken die Sehenden, dass es reicht, ein paar Knöpfchen zu drücken, um einen bunt-gestalteten Flyer barrierefrei zu machen. So leicht ist es leider nicht.

Zwischen sehenden und nicht-sehenden Menschen gibt es ganz viele Menschen, die extrem schlecht sehen. Diese können Dank starker Skalierung die Dokumente noch selbst betrachten, ohne dass ihnen das Dokument vorgelesen wird. Für genau diese ist es wichtig, barrierefreie PDF so zu erstellen, sodass sie alles schnell erfassen können

Bilder, Farben, gestalterische Mittel … all das, was wir brauchen, um ein Dokument als schön zu empfinden, beeinträchtigt den Lesefluss eines schlecht-sehenden Menschen.

Bedruckstoff

Als Bedruckstoff, auch Druckträger oder Substrat genannt, bezeichnet man das Material, welches je nach Drucktechnik bedruckt wird.

Beschnitt

Als Beschnitt wird die Formatzugabe bezeichnet, die benötigt wird, um optimale Schnittergebnisse bei Printprodukten zu erzielen.

Bilderdruckpapier

Weiß und glatt – das kann nur Bilderdruckpapier sein. Dieses gestrichene Papier ist das am häufigsten genutze Papier, da es gerade Bilder schön klar darstellt. ABER wer mag schon mit Standardpapier werben, das es an jeder Ecke gibt? – Wir nicht ;)

Blindtext

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipisici elit … Ein Text, der nichts bedeutet, in einer Sprache, die es nicht gibt. Wer braucht denn so etwas? Blindtext ist einfach nur ein Platzhalter-Text, den wir Grafiker verwenden, wenn ein Text vom Kunden noch nicht vorliegt.

Blitzer

Achtung Blitzer! – Keine Angst, bei uns werdet ihr nicht geblitzt, wenn ihr zu schnell seid. In der Druckersprache gibt es zwei Arten von Blitzern …

1. Farben werden nicht exakt auf die richtige Stelle gedruckt, dadurch blitzt das unbedruckte Papier teilweise durch.

2. Blitzer in Form von kleinen weißen Kanten am Papierrand können beim Schneiden entstehen, da der Beschnitt fehlt. 

Brotschrift

Brotschrift = gebackene Buchstaben aus Teig? Weit gefehlt!

Brotschriften waren früher der Schriftbestand, mit denen die Druckereien ihr „täglich Brot“ verdienten.

Briefing

Je genauer ein Briefing ist, um so genauer fällt zum einen das Angebot aus und zum anderen können wir optimal auf eure Zielgruppe abgestimmte Werbung erstellen. „Mach einfach mal und dann sehen wir weiter“ funktioniert zu 95 % nie, da wir – gerade bei Neukunden – weder eure Zielgruppe, noch eure schlimmsten Mitbewerber und erst Recht nicht euren Geschmack kennen.

Wir bauen euch, rein bildhaft gesprochen, euer Haus, mit dessen Erscheinen nicht nur andere auf euch aufmerksam werden sollen, sondern in dem ihr lebt und in dem ihr euch wohlfühlen sollt. Ohne Planung könntet ihr ein Haus bekommen, bei dem die Terrasse fehlt, es lila angestrichen wird oder das Bad kein Fenster hat. ;-) 

CMYK & RGB

CMYK – steht für Cyan Magenta Yellow Black (Key). Dieser Farbraum beinhaltet Prozess- bzw. Objektfarben und wird im Bereich der Print-Medien eingesetzt.

RGB – steht für Rot Grün Blau. Dieser Farbraum steht für die Lichtfarben und wird zur Darstellung auf Monitoren verwendet.

Corporate Design

Diesen Begriff haben sicher viele von euch bereits gehört. Doch was genau verstehen wir Fachleute darunter?

Das Corporate Design ist grob gesagt das visuelle Erscheinungsbild eines Unternehmens, welches im harmonischen Einklang mit den Werten des Unternehmens steht und über alle Medien hinweg wie aus einem Guss erscheint, damit eine Wiedererkennung klar gegeben ist. Farben, Schriften und grafische Elemente spielen dabei eine wesentliche Rolle und bilden die Grundlagen für die gestalterischen Richtlinien.

Cutkontur

Eine Cutkontur ist eine Schneidelinie, nach der Druckerzeugnisse wie z. B. Aufkleber in einer beliebigen Form ausgeschnitten werden können.

Design Manual

Ein Design-Manual legt Richtlinien fest, wie ein Corporate Design angewendet werden muss. Es definiert genaue Angaben zum Logo, Farben, Schriften, Bildern, Gestaltungselementen und Layouts.

DIN-A4

DIN A4 hat das Format  von 210×297 mm und einen Flächeninhalt von 62.370 mm². Multipliziert man diese Fläche mit 16, erhält man (fast) 1 qm = DIN A0, die Mutter aller DIN A-Formate.

DPI

Die Abkürzung DPI steht für „docs per inch“ und ist die Maßeinheit der Punktdichte eines Bildes. Genau genommen wird damit also die Menge der Bildpunkte pro Zoll angegeben. Dabei gilt: Je höher die Zahl, desto klarer wird auch das Druckergebnis ausfallen. 

Für den Druck ist eine Auflösung von 300 dpi oder mehr sinnvoll, um klare Druckergebnisse zu bekommen. Deshalb unser Tipp: Vermeidet das Versenden von Druckdaten über beispielsweise WhatsApp, da diese App in der Regel bei großen Daten die Auflösung herunter rechnet.

Drucken

Na?! Was glaubt ihr, was jetzt kommt? 

Es kennt wohl jeder das Wort drucken und weiß, was gemeint ist. Doch wusstet ihr, dass es eine DIN für die genaue Definition gibt?

Druckfehlerteufel

Hier steckt der Teufel im „Deteil“. Eigentlich wird dieses Teufelchen zu unrecht so benannt, eher sollte er Satzfehlerteufel heißen. Dieser kleine Kerl ist für die kleinen Rechtschreibfehler verantwortlich, die man des öfteren in Texten findet. Denn eines ist klar, wir waren es nie, denn wir machen keine „Fähler“.

Durchschuss

Keine Angst, bei uns wird niemand verletzt!

Der Durchschuss bezeichnet in der Typografie den freien Raum zwischen zwei Zeilen.

Farbauftrag

Der perfekte Farbauftrag auf Printprodukten lässt uns allen die Farben als wunderschön empfinden. Bei einem zu geringen Farbauftrag wirken die Farben flach und ausdruckslos. Dennoch bringt ein zu hoher Farbauftrag in der Druckbranche arge Probleme. Die Farbe trocknet schlecht und kann somit verschmieren oder sich auf anderen Papierbögen abbilden. Deswegen ist die Höhe des Farbauftrages immer vom Bedruckstoff abhängig. 

Auch zu unseren Aufgaben gehört es, den Farbauftrag vor Druckbeginn im PDF zu prüfen und entweder die Bilder entsprechend anzupassen oder die Kunden zu informieren, dass „irgendwas mit den Bildern passieren könnte“.

Fibonaccispirale

Mit der Fibonaccispirale können harmonische Proportionen für ein Layout erzeugt werden.

Sie wird durch die Zahlenreihe 1:1:2:3:5:8 ermittelt.

Fleisch

Na Hunger bekommen? Dann müssen wir euch leider enttäuschen … Fleisch beschreibt in der Typografie nicht druckende Bereiche um die Schriftzeichen. 

Fliegenkopf

Wir machen keine Insektenkunde. Mit Fliegenkopf wird in der Druckersprache ein falschherum eingesetzter Letter bezeichnet. Heute gibt es diesen Begriff nur noch in der Sprache aber nicht mehr in der Anwendung. 

Freisteller

Als Freisteller wird ein Motiv bezeichnet, bei welchem der Hintergrund entfernt wurde. Das Resultat ist ein Motiv auf transparentem Hintergrund. 

Gautschen

Gautschen ist (eigentlich) ein Begriff der Papiermacher, wenn aus dem feuchten Papier das Wasser herausgepresst wird.

Heutzutage kennen viele das Gautschen aus der Zeremonie der Druck-Azubis, wenn diese in den Gesellenstand erhoben werden. Die Zeremonie ist ähnlich wie bei der Papierherstellung, denn es geht meist um viel Wasser. 

In jeder Druckerei, die ihre Azubis gautscht, ist dies immer ein wirklich lustiges Event, bei dem die Azubis auf nasse Schwämme gesetzt, mit einem (nicht scharfen) Schwert rasiert, mit Wasser übergossen oder in Wasserbottiche getaucht werden. Da die Azubis das alles nicht wollen, fliehen sie und werden von Anpackern und deren Helfern eingefangen und dem Gautschmeister zur Taufe übergeben. Belohnt werden die Junggesellen dann mit einer altertümlichen Gautschurkunde und (wer mag) einem Bier.

Giveaway

Giveaways sind Geschenke, die Unternehmen zu Werbezwecken verteilen. Sie sind meist mit den wichtigsten Kontaktinformationen versehen und immer sehr begehrt.

Goldener Schnitt

Mit dem Goldenen Schnitt lässt sich z.B. ein harmonisch proportionierter Satzspiegel errechnen. Er kann auf 3 verschiedene Arten ermittelt werden: Diagonalmethode, 9er-Teilung und Zahlenreihe 1-1-2-3-5-8 (Fibonaccispirale).

Grammatur

Mit Grammatur wird das Papiergewicht in Gramm pro Quadratmeter bezeichnet.

Grobdaten & Feindaten

Grobdaten sind Daten (für uns: PDF) in geringer Auflösung und taugen nur zum Betrachten auf dem Bildschirm. Grobdaten sollte man nie zur Druckerei geben, da die Bilder nicht nur pixelig sind, sondern auch druckrelevante Informationen fehlen.

Feindaten hingegen sind die Daten, die wir final in die Produktion geben. Sie besitzen die für den Druck erforderliche Qualität und enthalten alle für die Druckerei wichtigen Inhalten (Beschnitt, Beschnittzeichen, Daten sind in CMYK, …).

Grundlinienraster

Das Grundlinienraster besteht aus horizontalen Linien mit gleichem Abstand zueinander. Auf ihnen werden alle Zeichen einer Zeile ausgerichtet.

Hochzeit & Leiche

Hochzeit – was für ein tolles Event zum Feiern. Nicht aber für uns. Bei einer Hochzeit handelt es sich um einen Satzfehler, bei dem ein WORT WORT versehentlich doppelt gesetzt wurde.

Das Gegenteil, also das Vergessen eines Wortes, ist nicht einfach nur die Scheidung – nein, dies ist eine Leiche.

Leerzeichen

Was ein Leerzeichen ist, das wisst ihr wohl. Da brauchen wir euch nichts vormachen. ABER kennt ihr Deppelleerzeichen, Klemp oder Plenk? ;) 

Als Deppenleerzeichen bezeichnet man fehlerhafte Leerzeichen innerhalb zusammengesetzter Substantive. Klemp sind ausgelassene Leerzeichen nach Satzzeichen und Plenk steht für überflüssige Leerzeichen vor Satzzeichen.

Leporello

Ein Leporello, auch Faltbuch genannt, ist ein ziehharmonika-artig gefalteter Flyer mit mindestens 6 Seiten.

Ligatur

Eine Ligatur, aus dem lateinischen: ligatura „Verbindung“, ist in der Typografie die Verschmelzung von zwei oder mehreren Buchstaben (zu einer Glyphe).

Makulatur

Makulatur ist schnöde gesagt Altpapier. Genauer sind es fehlerhaft gedruckte, verschmutze oder kaputte Druckbögen.

Metamerie

Metamerie beschreibt eine durch das Umgebungslicht bedingte veränderte Farbwahrnehmung. Je nach Licht können Farben auf Printprodukten verfälscht werden.

Mockup

Keine exotische Kaffespezialität! Mockups (engl. Simulation) sind -bei uns- retuschierte Bilder, die dazu dienen, digitale Entwürfe besser zu veranschaulichen. Sie sind Nachbildungen des fertigen Produkts.

Pagina

Keine „Hoteldienerin“ – sondern einfach nur die Bezeichnung einer Seite oder einer Kolumne. Und warum bekommen Seiten eine Bezeichnung? Damit man diese schneller (wieder-)finden kann. Ganz einfach. ;)

Perforation

Durch Perforationen wird Papier entlang einer Linie fein durchlöchert. Auf diese Weise entsteht eine fast unsichtbare Bruchkante, die dabei hilft, das Papier an dieser Linie sauber zu trennen.

Pixel 

Pixel- oder Rastergrafiken bestehen aus zahlreichen Bildpunkten (Pixel). Die Auflösung eines Bildes bestimmt, wie viele Pixel auf einer definierten Fläche vorhanden sind. Beispiel: 300 dpi = 300 Dots per Inch

Das Wort Pixel ist ein Kunstwort. Es wurde aus den engl. Wörtern pictures (umgangssprachlich „pics“, klingt wie „pix“) und element (kurz el) gebildet. picture + element = pixel

Punze

Du olle Punze? Nicht mit uns!

Als Punzen werden in der Typografie die Innenflächen eines Buchstabens beschrieben. Dabei unterscheiden wir zwischen offenen und geschlossenen Punzen.

Registerhaltigkeit

Die Registerhaltigkeit steht dafür, dass insb. Fließtexte auf einer Grundlinie ausgerichtet werden. Dadurch entsteht auf nebeneinander liegenden Seiten eine optische Ruhe. Zudem scheinen Texte der Rückseite nicht im unbedruckten Durchschuss durch. 

Satzspiegel

Der Satzspiegel ist ein festgesetzter Rahmen eines Layouts, der meist für alle Seiten gleich ist. In diesem werden Texte, Bilder und andere Designelemente platziert. Die ungenutzten Ränder um den Satzspiegel werden als Stege bezeichnet.

Schnellschuss

Aus Sicht der Grafiker und Drucker ist ein Schnellschuss der Auftrag, der heute erteilt wurde, aber gestern fertig  sein muss.

Mittlerweile sind von 100 Aufträgen mindestens 50 Schnellschüsse dabei, sodass wir oftmals nur noch zwischen eilig und brandeilig unterscheiden können.

Schusterjunge & Hurenkind

„Ein Schusterjunge weiß nicht, wo er hingeht.“ Es bezeichnet die letzte Zeile eines Absatzes, der allein auf einer alten Seite beginnt.

„Ein Hurenkind weiß nicht, wo es herkommt.” Es bezeichnet die letzte Zeile eines Absatzes, der allein auf einer neuen Seite endet.

Schutzzone

Die Schutzzone definiert einen (unsichtbaren) Rahmen rund um ein Logo, in welchem kein anderes grafisches Element oder Schrift hineinragen darf. Sie ergibt sich aus einzelnen Elementen des Logos.

Setzkasten

Der Setzkasten ist ein in der Setzerei verwendeter Kasten, in dem die Bleisatz-Lettern (Buchstaben) einsortiert wurden.

Spationierung

Bitte angemessenen Abstand halten! Die Stationierung gibt in der Typografie die horizontalen Abstände von Zeichen vor. Dabei wird unterschieden zwischen Sperren und Unterschneiden. Während das Sperren die Erhöhung der Zeichenabstände bezeichnet, steht das Unterschneiden für deren Verringerung.

Speck

„Hmmm Speck.“ – So denkt der Speckjäger, der ohne viel Aufwand Seiten vollendet. Denn Speck sind Seiten, die nicht viel Arbeit kosten. Sie greifen auf Vorhandenes zurück oder sind leer.

Unpasser

Um zu wissen, was ein Unpasser ist, sollte man auch wissen, was ein Passer ist. Mit Passer wird in unserer (Drucker-)Sprache das richtige Übereinanderpassen der einzelnen Farben bezeichnet. Passen die Farben nicht, dann ist dies folgerichtig ein Unpasser (Fehlpasser, Passerfehler, Passerdifferenz).

Vektoren

Vektorgrafiken bestehen aus mathematischen Formen (Punkten, Linien und Kurven), bei denen die Abstände und Farben definiert sind. Beispiel: Ein Kreis ist eine Form aus vier Punkten, Kurveninfos, einem Mittelpunkt und fest definierten Werten wie z. B. Farben oder Konturstärke.

Zwiebelfisch

Zwiebelfische waren selbst in der Frühneuzeit minderwertige Fische.

Fließtexte, in denen einzelne Buchstaben aus einer anderen Schrift oder einem anderen Schriftschnitt vorkommen, nennt man Zwiebelfische, da ist fehlerhaft erscheinen.